Chorionzottenbiopsie (CVS) und Fruchtwasserentnahme (ACT)
Bei der Chorionzottenbiopsie wird eine geringe Menge Gewebe aus dem Mutterkuchen entnommen, welches auf genetische Störungen untersucht werden kann. Beim Eingriff wird unter örtlicher Betäubung eine dünne Nadel in den Mutterkuchen eingeführt. Der Eingriff ist leicht schmerzhaft und dauert insgesamt nur wenige Minuten. Das natürliche Fehlgeburtsrisiko wird durch diesen Eingriff um 0,3 % erhöht, wenn die Punktion von einem Arzt ausgeführt wird, der ausreichend Erfahrung in dieser Technik hat. Im Vergleich zur Amniozentese (Fruchtwasserentnahme), die ebenfalls ein Fehlgeburtsrisiko von 0,3 % hat, besteht der Vorteil, dass die Chorionzottenbiopsie bereits in der 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann. Damit erhält man das Untersuchungsergebnis mehrere Wochen früher.
Manchmal ist es dennoch notwendig, eine Amniocentese (Fruchtwasserpunktion) durchzuführen. Neben genetischen Untersuchungen führen wir diese zum Beispiel auch bei Verdacht auf bestimmte fetale Infektionen durch. Dabei entnehmen wir durch die mütterliche Bauchdecke mittels einer dünnen Punktionsnadel eine kleine Menge Fruchtwasser und können durch spezielle Labormethoden auf eine Infektion mit bestimmten Viren oder anderen Erregern wie z.B. Zytomegalie oder Toxoplasmose untersuchen.
Neben den Chorionzottenbiopsien und Amniocentesen sind manchmal Eingriffe wie die intrauterine Bluttransfusion, Punktionen von kindlichen Organen und Einlagen von shunts erforderlich. Auch diese Eingriffe werden von uns durchgeführt.